Die Achillesferse heutiger Überwachungskameras war bisher, dass diese über das eine Kabel mit Strom versorgt und über ein anderes Kabel das Signal abführen mussten. Dieser Umstand begrenzte bis anhin die möglichen Standorte von Überwachungskameras, sowie auch, wo man Wanzen mit Videofeed aufstellen kann. Der Stromhunger von Video-Encoding und Netzwerkkram ist eine der wichtigeren Verteidigungslinien gegen noch krassere Totalüberwachung. Nun wurden diese Linien durchbrochen…
Auf beiden Gebieten forscht aktuell die Uni Washington und versucht herauszufinden, ob man nicht eine Kamera ohne die stromhungrigen Teile bauen kann und ob es dann nicht möglich ist, diese passiv mit Strom versorgte IoT-Geräte ans Netz anzubinden. Diese Geräte brauchen so wenig Strom, dass es ausreicht, RF-Signale in der Umgebung zu nehmen. Die Geräteklasse hatte bisher keinen Netzzugang, weil man dafür eine Antenne braucht und die muss mit Strom versorgt werden. Aber wie sich rausstellt, kann man schmalbandige Kommunikation mit regulärer WLAN-Infrastruktur (1 kbps über 2,1 m Entfernung) auch mit passiv versorgten Geräten machen. Dies eröffnet natürlich ganz neue Einsatzgebiete und so wird die nächste Generation von Wanzen wohl echt übel. Brave New World…