Der Teaser Trailer zu «A Classic Horror Story» macht vor allem eins: Neugierig, was sich hinter dem kryptischen Titel («Eine klassische Horrorgeschichte») verbirgt! Netflix› neuester Horror-Streich, den man in Zusammenarbeit mit einem internationalen Team auf die Beine gestellt und heimlich im italienischen Apulien abgedreht hat, lässt auf einen klassischen Horrorfilm schliessen. Die denkbar knappe Inhaltsangabe des Trailers hilft nur bedingt weiter, denn diese steckt gerade mal den Rahmen der Geschichte ab. Seitens Netflix heisst es nur: «Musik für Kinder, ein verlassenes Haus, fünf Fremde. Was wie ein sehr klassischer Horrorfilm anmutet, ist in Wahrheit…» Speziell das letzte Wörtchen (im englischen Originaltext heisst es hier «and instead») macht Lust auf mehr!
Das beginnt mit einem unheilvollen, sehr fremdländisch und deplatziert wirkenden Häuschen am Waldrand, geht über zu den rötlich beleuchteten Innenräumen samt Hirsch-Wandschmuck (Drew Goddards Meta-Schocker «Cabin in the Woods» lässt grüssen) und mündet schliesslich in einer sehr eindeutigen Szene mit Folterapparatur und darin eingespanntem Opfer, die auch einem beliebigen SAW– oder Hostel-Film entsprungen sein könnte! Als wäre diese Aussicht nicht schon makaber genug, liegt über dem gesamten Material noch ein merkwürdig-fröhliches Musikstück aus Italien, das so gar nicht zum gezeigten Folterterror und Horror-Ambiente der Hütte passen will und den Eindruck, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugehen kann, noch zusätzlich unterstreicht. Mehr will uns Netflix an der Stelle nicht verraten.
Aber das ist auch ganz gut so und eine willkommene Abwechslung zum üblich gewordenen Übermass an Informationen und Details. Die wenigen verfügbaren Hinweise genügen nämlich schon, um uns neugierig zu machen. Urheber der Idee sind die beiden italienischen Filmemacher Roberto De Feo und Paolo Strippoli, die 2019 bereits mit ihrem Sitges-Festivalhit «The Nest» (Ill nido) auf sich aufmerksam gemacht haben. «A Classic Horror Story» wurde zwar in Italien produziert, bringt aber nicht nur heimische Stars wie Yuliia Sobol (Legacy of Lies) oder Matilda Anna Ingrid Lutz aus dem Rache-Reisser «Revenge» mit, die in «Rings» schon Brunnenkind Samara die Stirn bot, sondern auch einige international bekannte Namen wie den in England geborenen Will Merrick (Alles eine Frage der Zeit). Wie das alles zusammenpasst? Die Antwort gibt es spätestens zur Netflix-Premiere am 14. Juli 2021.